Dieser Text stammt aus einer Chronik. Er wurde geschrieben von Gabriele de Mussis, einem Augenzeugen der Pest von 1348 in Piacenza.
„So gelangte man aus der erwähnten Stadt Caffa [auf der Krim] mit einigen Schiffen, die von noch lebenden, aber bereits mit der Seuche infizierten Seeleuten gesteuert wurden, nach Genua, mit anderen nach Venedig, mit wieder andern in weitere Regionen der Christenheit. Es klingt unglaublich: Kaum gingen die Matrosen irgendwo an Land (die krankhaften Ausdünstungen begleiteten sie ja) und kamen mit Menschen in Berührung, starben diese. [Es kamen]… in jeder Stadt, jedem Ort und jedem Land die jeweiligen Bewohner beiderlei Geschlechts sofort um. Wenn einer erkrankte, brach er bald zusammen und starb. Dabei infizierte er seine ganze Familie… Und der Tod kam auf diese Weise sogar durch die Fenster. Städte und Burgen wurden entvölkert‚ und man weinte um ganze Ortschaften wie um seine Verwandten.“
Klaus Bergdolt (Hrsg.): Die Pest in Italien. Heidelberg 1989. S. 22. Gabriele de Mussis fasste um 1349 seine Eindrücke zusammen.