Erinnerung an Hiroshima 27.05.2016

広島に原爆を投下

In einem Baustein erzählst Du die Erinnerung an Hiroshima.

Bearbeitungsdauer: ca. 30 Minuten
Jahrgangsstufen 09 bis 12

Erinnerung an Hiroshima 27.05.2016 | Baustein 01

Wie erinnert sich die Welt an den Atombombenabwurf auf Hiroshima?

Der erste Einsatz von Atomwaffen nimmt in der Erinnerung Japans eine besondere Stellung ein. Die verheerende Zerstörungskraft der Explosion und die Langzeitfolgen der Strahlung waren bis dahin unbekannt: Durch den Bau dieser neuen Waffe war die Menschheit nun in der Lage, sich selbst auszulöschen. Hiroshima wurde zum Symbol für den Wunsch nach Frieden aber auch zu einer Warnung vor der Atombombe. Die Erinnerung an den ersten Einsatz einer Atomwaffe hatte über den Verlauf des Kalten Krieges (1945 bis 1991) hinweg und in die Gegenwart hinein eine enorme Bedeutung.

In zwei Arbeitsschritten erfährst Du, welche Bedeutung die Erinnerung an Hiroshima heute hat.

Los geht's

27. Mai 2016

01
27. Mai 2016 | Bedeutung der Atombombe aus Perspektive der USA und Japans

Der US-Präsident Barack Obama besuchte 2016 gemeinsam mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe den Gedenkpark in Hiroshima. Anlass war der siebzigste Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima am 06. August 1945. Beide Politiker haben eine eigene Perspektive auf das Ereignis.

Welche Lehren ziehen Barack Obama und Shinzo Abe aus der Geschichte?

Barack Obama (USA) Shinzo Abe (Japan)

Die Anwendung von Gewalt darf nicht durch ein höheres Ziel gerechtfertigt werden.

Wissenschaft sollte der Verbesserung des Lebens dienen.

Eine Katastrophe wie der Atombombenabwurf darf sich nicht wiederholen.

Ehemalige Feinde können die Zukunft gemeinsam besser gestalten.

Kriege, in denen viele Unschuldige getötet werden, müssen unbedingt verhindert werden.

Die Versöhnung von Feinden ist möglich; aus Feinden können Verbündete und Freunde werden.

Der wissenschaftliche Fortschritt kann die Menschheit vernichten, wenn er nicht kontrolliert wird.

Das war nicht ganz richtig.

Prima! Alles richtig gelöst!

27. Mai 2016 | Erinnerung an Hiroshima in der Öffentlichkeit

Obwohl der Einsatz der Atomwaffen unterschiedlich bewertet wurde, musste US-Präsident Barack Obama bei seinem Besuch in Hiroshima 2016 sensibel vorgehen. Die Kritik an dem Besuch kam (auch) aus den USA.

Erkläre Gründe für die Kritik am Besuch des Präsidenten im Friedenspark von Hiroshima.

Kein US-Präsident war bis dahin nach Hiroshima gereist.

Ein Schuldeingeständnis könnte zu der Forderung nach Reparationen führen.

Viele Amerikaner halten den Einsatz der Atombomben 1945 für gerechtfertigt.

Veteranen des Zweiten Weltkrieges könnten eine Entschuldigung für den Einsatz als Beleidigung ihrer Opfer empfinden.

Die USA erkennen den Atombombenabwurf nicht als Kriegsverbrechen an. US-Präsidenten dürfen daher nicht nach Hiroshima reisen.

Das war nicht ganz richtig.

Prima! Alles richtig gelöst!

Material
Quelle 1: Auszug aus der Rede von US-Präsident Barack Obama in Hiroshima am 6. August 2016

Wie oft haben uns materieller Fortschritt und gesellschaftliche Innovation für die Wahrheit blind gemacht. Wie leicht haben wir gelernt, Gewalt im Namen einer höheren Sache zu rechtfertigen. (…) Die Wissenschaft erlaubt uns, über die Meere zu kommunizieren und über den Wolken zu fliegen; Sie erlaubt uns Krankheiten zu heilen und den Kosmos zu verstehen. Aber die gleichen Entdeckungen können in immer wirksamere Tötungsmaschinen verwandelt werden. Der moderne Krieg lehrt uns diese Wahrheit. Hiroshima lehrt uns diese Wahrheit. Der technologische Fortschritt kann uns ohne einen gleichwertigen Fortschritt in menschlichen Institutionen vernichten. Die wissenschaftliche Revolution, die zur Spaltung des Atoms geführt hat, benötigt auch eine moralische Revolution. Deswegen kommen wir an diesen Ort. Wir stehen hier im Zentrum dieser Stadt und zwingen uns, an den Moment zu denken, in dem die Bombe fiel. Wir zwingen uns, an den Schrecken der Kinder zu denken, die vom Anblick verwirrt waren. Wir hören ein stilles Weinen. Wir gedenken allen Unschuldigen, die im Verlauf dieses schrecklichen Krieges getötet wurden und den Kriegen davor wie den Kriegen die folgen sollten. (…) Gewöhnliche Menschen verstehen dies, denke ich. Sie wollen nicht mehr Krieg. Sie wollen, dass sich die Wunder der Wissenschaft auf die Verbesserung des Lebens konzentrieren und nicht seine Auslöschung.

Archiv des Weißen Hauses: https://obamawhitehouse.archives.gov/the-press-office/2016/05/27/remarks-President-obama-and-prime-minister-abe-japan-hiroshima-peace
Quelle 2: Auszug aus der Rede von Ministerpräsident Shinzo Abe am 6. August 2016

(...) Dieser Krieg beraubte viele junge Amerikaner ihrer Zukunft und Träume. Nachdenklich über diese schreckliche Geschichte, biete ich mein ewiges Mitgefühl an alle amerikanischen Seelen, die während des Zweiten Weltkriegs verloren gingen. Ich drückte meine Dankbarkeit für alle Menschen in Japan und den USA aus, die sich während der letzten siebzig Jahre für Versöhnung eingesetzt haben. Siebzig Jahre später sind aus Feinden, die sich heftig bekämpft hatten, Freunde geworden. Verbunden im Geist wurden sie Verbündete, die durch Freundschaft und Vertrauen tief verbunden sind. Das Bündnis von USA und Japan, welches so in die Welt kam, muss eine Allianz der Hoffnung für die Welt sein. Vor wenigen Minuten haben Präsident Obama und ich unser tiefes Mitgefühl für alle bekundet, die ihr Leben während des Zweiten Weltkriegs und der Atombombenabwürfe verloren haben. Ohne Gnade wurden vor 71 Jahren eine große Zahl unschuldiger Bürger durch eine einzige Bombe gefordert. Viele Kinder und viele Bürger kamen um. Jeder einzelne von ihnen hatte Träume und eine liebende Familie. Wenn ich an diese einfache Tatsache denke, kann ich nur schmerzhafte Trauer empfinden.(...) An keinem anderen Ort darf sich diese Tragödie wiederholen.

Archiv des Weißen Hauses: https://obamawhitehouse.archives.gov/the-press-office/2016/05/27/remarks-President-obama-and-prime-minister-abe-japan-hiroshima-peace
Quelle 3 Zeit Online berichtete über den Besuch von Präsident Obama am 27. Mai 2016

"(...) Obama rief zum Abbau der Atomwaffenarsenale in der ganzen Welt auf und mahnte die Weltgemeinschaft an, "Lehren aus Hiroshima" zu ziehen. Die Staaten mit Atomwaffen müssten den Mut aufbringen, der Logik der Furcht zu entkommen und eine Welt ohne Atomwaffen zu schaffen. Bereits 2009 hatte Obama bei seinem ersten bedeutsamen außenpolitischen Auftritt in Prag für eine atomwaffenfreie Welt plädiert und für diese Vision im selben Jahr auch den Friedensnobelpreis erhalten. Nähergekommen ist die Welt diesem Ziel seither nicht. Der historische Besuch hatte schon im Vorfeld heftige Debatten in den USA und Japan ausgelöst. So hält die Mehrheit der Amerikaner die Abwürfe der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki für notwendig. Von den Verbänden der Kriegsveteranen musste sich Obama zudem dafür kritisieren lassen, dass er das seit Jahrzehnten bestehende Tabu bricht und als amtierender Präsident Hiroshima besucht. Obamas Berater versuchten, sie zu beschwichtigen mit der Versicherung, der Präsident werde die damalige Entscheidung, die Atombomben einzusetzen, nicht infrage stellen. (...)

27. Mai 2016

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